Landesregierung aus Dornröschenschlaf erwacht?
"Ist die Landesregierung jetzt endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht?", fragt der liberale Landtagsabgeordnete Heinz Untermann mit Bezug auf die Ankündigungen der Ministerpräsidentin zur verstärkten Förderung des ländlichen Raums. Der FDP-Fraktionssprecher für Landesentwicklung, Bau und Verkehr vermutet aber eher, dass die CDU/SPD-Koalitionäre angesichts der bevorstehenden Wahlen ihr Herz für den ländlichen Raum entdecken und Milliarden-Förderprogramme mit EU-Geldern versprechen.
"Mit zahlreichen parlamentarischen Initiativen hat die FDP bislang vergeblich Initiativen des
Landes zur ländlichen Infrastruktur und zur Demografiestrategie eingefordert", erinnert
Untermann. Nach viereinhalb Jahren Ignoranz erinnere man sich nun plötzlich an die
Verabredungen im Koalitionsvertrag. Das Vorhaben sei einer verstärkten Förderung sei
grundsätzlich zu begrüßen, komme aber reichlich spät, kritisiert Untermann. Statt zudem
immer wieder den Bevölkerungsrückgang zu beklagen, sollte man aktiv etwas tun, um das
Leben im ländlichen Bereich attraktiv zu erhalten. "Die kleinen Orte im Thüringen und die
Grundzentren dürfen nicht ihre Daseinsberechtigung verlieren", fordert der Sömmerdaer
Landtagsabgeordnete.. In den Kommunen müssten individuelle Lösungen gefunden werden, die
effiziente und eigenverantwortliche Gestaltung- und Entwicklungsmöglichkeiten erlaubten.
Bei der Verkehrsinfrastruktur gehören für den liberalen Politiker ein funktionierendes
Straßennetz und ein flexibler bezahlbarer öffentlicher Personennahverkehr dazu. Das
Mobilitätsangebot solle flexible Bedienungsformen beinhalten, die insbesondere auf die
Mobilitätsbedürfnisse aller Altersgruppen, neben dem klassischen Schülerverkehr, eingehen.
"Waren es früher vor allem Fragen der Land- und Forstwirtschaft, so stehen nun auch Fragen
der gesundheitlichen Infrastruktur, der Bildung, der Verkehrsstruktur, der technischen
Infrastruktur, der regionalen Wirtschaftskreisläufe und des demografischen Wandels im
Mittelpunkt der Aufmerksamkeit für die Entwicklung des ländlichen Raums", so Untermann. "Es
sind erhebliche Anstrengungen notwendig, um die wichtigen Funktionen des ländlichen
Raumes als Ort der Nahrungsmittel- und Bioenergieproduktion auf der einen Seite und als
Natur-, Lebens- und Erholungsraum auf der anderen Seite langfristig zu sichern."